Offene Höfe Oderberg – ein Anfang

Nun ist er schon Geschichte, einer der größten Events, die Oderberg seit langer Zeit erlebt hat: Die Offenen Höfe 2018. Unter dem Motto „Oderberger machen auf“ trauten sich 16 Haus und Hofbesitzer, ihre Pforten für die Öffentlichkeit zu öffnen. Mit Kunst, Konzerten und vielem mehr wurde ein breites Publikum angezogen, dass aus allen Landkreisen Brandenburgs, Berlin und zum Teil noch von weiter her anreiste.

Die Akteure waren beeindruckt von dem Andrang. Unermüdlich sprachen die beteiligten Hausherren, Künstler und Unterstützer an beiden Tagen mit den vielen Menschen, die nach Oderberg geströmt sind. Mit viel positivem Elan wurde der Ansturm gut bewältigt. Das Wochenende wurde allgemein als ein großer Erfolg für Oderberg erlebt.

Die Findlinge: Manuela Zühr, Heike Zillmann und Christina Raasch mit Gerda Kolloff
und Johanna Martin bei der Führung durch die Alte Seilerei in der Angermünder Straße 4

Auf den Höfen gab es Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Auf manchen auch Bockwurst, Suppe und ähnliches. Nichts war hier von der Stange, sondern alles mit viel Liebe selbst hergestellt. In der historischen Altstadt besann man sich auf die Dinge, die man selbst am Besten machen kann. Und dieser Geist kam beim Publikum gut an. Bei den Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerten und Shows herrschte eine sehr gute Atmosphäre. Überall konnten die Gäste mit den Künstlern direkt ins Gespräch kommen.

Eine Oderberger Rentnerin, die in der Altstadt aufgewachsen ist, sagte der Organisatorin Johanna Martin am nächsten Tag: „Ich habe die Stadt seit den 70er Jahren, als noch die Geschäfte in der Angermünder und Berliner Straße fluorierten, nicht mehr so voll und lebendig gesehen.“ Sie war nicht die Einzige, die am nächsten Tag in zum Vereinssitz von KulturLINIEN e.V in die Angermünder Straße kam, um ihre Freude mitzuteilen. Ein sehr positives Feedback von allen, eingeschlossen den Oderberger alteingesessenen Bürgern war und ist in aller Munde. Schon jetzt melden sich diejenigen, die beim nächsten Mal mitmachen wollen.

Im Oberkiez 26 sind viele Besucher gekommen, um sich den Film „der Baumeister vom Oderbruch“ von Thomas Uhlmann über Veit Templin (1997) anzusehen, schon ein Stück Oderberger Geschichte. Im Vordergrund eine Arbeit der Stolzenhagener Künstlerin Uta Kühn

Beide Ausstellungen, die der polnischen Künstler aus der Kunstakademie in Stettin in der Eisguste und die der regionalen Künstler im Pfarrhaus sind gut besucht worden und haben viel positive Resonanz erfahren. Auch der in Oderberg ansässige Künstler Daniel Rocher, der im Oberkiez seinen eigenen Hof mit seinen künstlerischen Arbeiten öffnete, hatte viele interessierte Besucher und intensive Gespräche.

Insgesamt war für jeden etwas dabei. Auf der anderen Seite der Oderbrücke erwartete die Crew von Barrik Stage die Bewohner und Gäste der Stadt mit einer Show, …das heißt mit zwei verschiedenen Shows. Dort bewunderten zum Teil über hundert Menschen die Show. Es war unglaublich, was die drei Herren, die in dem Haus leben für ihre Nachbarn auf die Beine gestellt haben, nicht zu vergessen die beiden Tänzerinnen die extra aus Berlin angereist sind! Hier konnte man erleben, dass die Oderberger ein Völkchen sind, das zu feiern weiß. Nur scheint es, sie hatten in den letzten Jahren wenig Grund und vor allem auch wenig Orte dafür. „Dürfen wir wiederkommen?“ wurde immer wieder gefragt. JA!

bei der Show im Barrik Stage Haus kam auch das Publikum in Bewegung

Auch der neue Landrat Daniel Kurth hat an beiden Tagen mit seiner Familie Oderberg besucht. Aufgrund des Menschenandrangs traf er die Veranstalter nicht. Seit Büro richtete uns aber aus: „Er war und ist noch ganz begeistert von dem Programm; vor allem aber auch davon, wie viele Besucher den Weg zu Ihnen nach Oderberg gefunden haben.“

Und das ist richtig. Nachbarn haben die Autos gezählt, um die Besuchermenge abzuschätzen. Man kam auf 80.000 Besucher. Wie verlässlich diese Zahl ist, sei dahingestellt. Es kamen Viele, sehr Viele! Dies ist wirklich ein beachtlicher Erfolg, insbesondere, da es im Moment gar nicht so einfach ist, nach Oderberg zu gelangen: Straßensperrungen in alle Richtungen und kaum Busverbindungen am Wochenende!

Hier gibt es Handlungsbedarf für die Politik. Die Oderberger Bürgermeisterin Martina Hähnel brachte bei der Eröffnung am Sonnabend ihrer Freude über die Initiative zum Ausdruck.

Die ortsansässigen Initiativen und Bürger haben gezeigt, dass sie voran gehen können. Sie benötigen aber auch dringend Unterstützung der Stadt und des Kreises, um nachhaltige Wirkungen erzielen zu können.