Dort, wo sich zu Füssen des Spitzberges ein glitzernder See an die Hügel schmiegt, so wie ein Weib, das sich in der Sonne räkelt, bestellte ein junges Bauernpaar den steinigen Acker. Mann und Frau waren so arm, dass sie sich ihren sehnlichsten Wunsch, ein Kind zu haben, versagen mussten. Darüber wurden sie stumm gegen einander und wagten es kaum, ihre Liebe zu zeigen. Als sie eines Abends nach einem heißen Sommertag auf dem staubigen Acker im Garten hinter ihrem Häuschen saßen, in die untergehende Sonne blinzelten, sich die Augen wischten, um danach ihre Blicke traurig ineinander zu versenken, hörten sie Pferd und Wagen über die Arnimswalder Dorfstraße poltern. Wie erstaunten sie, als der vornehme Wagen ausgerechnet vor ihrer armseligen Kate hielt.
Ein Herr stieg aus. Er war in einen schwarzen Umhang gehüllt und auf dem schmalen Kopf trug er einen hohen Zylinder. Die Hände waren weiß, und die Fingernägel lang wie bei einem, der für sein Auskommen noch nie zu arbeiten brauchte. Dieser Herr klopfte nun an ihre wacklige Tür, trat ein, ohne die Aufforderung dazu abzuwarten und stand plötzlich mitten in ihrem Garten.
Weiterlesen