Sagenhafte Fünfzehn Jahre vereint

Der Uckermärkische Mythengarten

und KulturLINIEN e.V. wird 15

In der vergangenen Woche beging der Verein KulturLINIEN e.V. alias Uckermärkischer Mythengarten e.V. sein 15-Jähriges in der Uckermark und im Barnim. Am eigentlichen Gründungsjahrestag, dem 24. Januar hatten sich Vereinsmitglieder und Freunde am Vereinssitz im Oderberg versammelt, den Liedern der Findlinge (Gesangsgruppe aus Oderberg) gelauscht, angestoßen, sich an Vergangenes erinnert und Pläne besprochen. Einige Anwesende kannten die künstlerisch gestalteten Plätze des Vereins, die sich in ca. 50 bis 60 km Entfernung vom jetzigen Sitz befinden noch nicht. Da diese Arbeit lange der Kern der Aktivitäten gewesen ist, stellte Johanna Martin die Plätze in Fergitz, Berkenlatten, Hohenwalde, am Sabinensee vor und berichtete den Anwesenden, wie sie entstanden sind. “Kann man sowas nicht hier auch machen?” fragte ein Gast. “Daran haben wir natürlich auch schon gedacht, denn in Oderberg und Umgebung gibt es einen reichen Sagenschatz.”

Der 20 Tonnen schwere Findling am Platz in Berkenlatten wurde im Jahr 2006 aufgestellt. Im Bild der Statiker Völdesi, Künstler eldoelle, Brigitte und Johanna Martin, sowie weitere Mitwirkende aus dem Verein nach getaner Arbeit

Einen lebendigen Blick in die Arbeit der vergangenen Jahre konnten die Gäste am Samstag den 26.1. in Ringenwalde im Atelier des Künstlers Lutz Kommallein bekommen. Gezeigt wurde der Film Legenden am Wegesrand von Matthias Bruck und Brigitte Martin, der November 2018 fertig wurde Er gibt lebhaftes Zeugnis gibt und lässt hin und wieder schmunzeln. Nach dem Film erfuhren wir von Matthias Bruck, wie es zum dem Film kam und die Akteure ihn mit viel Herzblut und ohne Förderung fertig stellten.

An den Raum der Filmvorführung erinnert sich Johanna Martin: Dies war der Kunstraum der Schule. In den ersten Jahren des Vereins habe ich hier mit den Kindern zur Sage vom Riesenstein gearbeitet. Wir stellten uns damals vor, wie groß wo so ein Riese sein muss, damit er einen Riesenstein wie den Ringenwalder werfen kann. Solche Steine waren heidnische Kultstätten. War es der slawische Gott Triglav, dem die Menschen hier huldigten? Wurde Albrecht der Bär in diesem Stein gebannt? All das weckte damals die Fantasie der Kinder und meine.”

Es ging an diesem Abend aber auch um das Thema, wie können diese künstlerisch gestalteten Wanderrastplätze erhalten werden. Hier sind noch viele Anstrengungen nötig. In Libbesicke hat Lutz Kommalein bereits die große Skulptur der verwunschenen Schwestern aufgearbeitet und gemeinsam mit Bettina Nehrlich die Pflege des Platzes übernommen. Auch für Berkenlatten konnte an diesem Abend eine Lösung verabredet werden. Margrit Starick und Gerd Gerlach, ehemalige Buchhändler und schon lange Mitglied im Verein wollen sich um diesen Platz kümmern.

Gemeinsam beraten Johanna Martin und Lutz Kommallein über zukünftige Kooperationen wie z.b. die Offenen Höfe Oderberg.

Dort geht es vor allem um die Reinigung der mit den Kindern und Dorfbewohnern geschaffenen Bodenmosaike zur Sage von den drei Schönen. Es wurde schließlich auch über den Platz zur Sabinenseesage nördlich von Temmen beraten. Hier will sich die Vereinsvorsitzende Johanna Martin selbst einbringen, die seinerzeit im Jahre 2009 und 2010 die großen Skulpturen geschaffen hat. An den Mosaikarbeiten von Sabine im Spiegelschloss hat es Setzungsrisse gegeben. Mosaike sind abgeplatzt. Das erfordert eine aufwändige Reparatur. Hierfür wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Im Gespräch kam auch zur Sprache, dass der Platz nicht leicht zu finden ist. Darum will man die Idee künstlerisch gestalteter Hinweise auf diesen Ort wieder aufnehmen und darüber sowohl mit der Gemeinde, dem Gut Temmen als auch mit dem Dorfverein Sieben Seen ins Gespräch kommen. Jetzt ist es sehr wichtig Menschen zu finden, die in der Nähe der Plätze leben und sich bereit erklären, regelmäßig etwas für die Pflege zu tun.

Das konstruktive Gespräch ging weit über das Problem der Erhaltung der Rastplätze hinaus. Auch aktuelle Projekte, wie die Offenen Höfe Oderberg wurden beraten. Lutz Kommallein will mit seinen plastischen Arbeiten dabei sein. Seine Beteiligung wird die Aktion in Oderberg sehr bereichern, denn er hat Arbeiten die sowohl innen als auch im Außenbereich ausgestellt werden können. Die ehemalige Schule in Ringenwalde, in der man sich zum Filmabend getroffen hat, ist kein historisches Gebäude, sondern ein Flachbau aus DDR-Zeiten. Lutz Kommalein hat ihn zu einem inspirierenden Ort gemacht. Überall stehen Skulpturen, hängen Bilder und ist das Wirken des Künstlers spürbar. Wir freuen uns, dass wir hier zu Gast sein durften und danken dem Gastgeber. Auch dem ehemaligen Bürgermeister Herrn Engel danken wir für sein Kommen, der trotz des schlechten Wetters und seiner Krankheit den Weg gefunden hat.

Unsere Kooperationspartner für diese Veranstaltungen:

Legenden am Wegesrand ( Film) Matthias Bruck, matthiasbruck@gmx.de, Tel: 039887 690184

https://kulturlinien.de/legenden-am-wegesrand/

Die Findlinge die-findlinge@web.de  http://die-findlinge-oderberg.de

Lutz Kommallein, Dorfstraße 19, 17268 Ringenwalde, http://www.lutzkommallein.de Tel: 0160 736 74 70